Nachdem ich eben mit meinen Eltern, meiner Godi und meinem Onkel geskyped hab, wurde mir mehr oder weniger bewusst (gemacht), dass der nächste Blogeintrag so langsam fällig ist! An der Stelle möchte ich mich auch entschuldigen, mich länger nicht gemeldet zu haben, aber ich hab hier momentan so viel um die Ohren, dass ich leider gar nicht die Zeit dazu gefunden habe.
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Mein Stundenplan |
Bis 2 Uhr heißt es anschließend Schulbank drücken, was aber nicht bedeutet, dass ich danach nach Hause gehen kann - im Gegenteil! Ich muss mich sogar ziemlich beeilen, schnell in meine Sportklamotten schlüpfen und dann zur Sporthalle mit den anderen Mädels das Volleyballnetz aufbauen. Jeden Tag, von 2:30 bis 5, heißt es nämlich Training! Die nehmen hier den Sport ziemlich Ernst, auch wenn man das eher nicht so glauben mag, aber an der Stelle stimmen die ganzen Vorurteile wirklich nicht. Nächste Woche haben wir wieder drei Spiele, Montag, Dienstag und
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Mein Volleyballpulli :-) |
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Potomac Sporthalle beim Aufbau vor dem Volleyballspiel |
Ansonsten läuft es in der Schule super, ich habe gute Noten und kenne Leute in allen meinen Klassen. Emily, die ein Jahr älter als ich ist, hat mich gefragt, ob ich nächste Woche mit ihr zu nem Baseball Spiel gehen möchte - was ich natürlich mit einem Ja beantwortet habe. Ich hab zwar keinen blassen Schimmer von Baseball, aber ich denke, dass wir trotzdem Spaß haben werden! Auch, wenn sie mir da vielleicht ein oder zwei Regeln erklären muss.
Ansonsten war auch an den Wochenenden immer etwas los, letzten Samstag waren wir bei Louise, meinem Local Coordinator, zu einem Austauschschüler-Kennenlern-Treffen. Wir wurden darum gebeten, alle ein Gericht aus unserem Heimatland mitzubringen. Die Möhrensalat vom Geli war ein echter Hit, aber ich kenne auch fast niemanden, der die nicht mag - und ich hab sie ohne Maggi hinbekommen! Die anderen waren aus allen möglichen Ländern, wie zum Beispiel Spanien, Pakistan, Indien oder China. Es war auch mal ganz nett, sich mit anderen auszutauschen, die das gleiche erleben wie man selbst. Das Treffen war ein wirklich gelungener Abend, auch wenn ich beim Billiard spielen kläglich gescheitert bin.
Die Schule ist wirklich so, wie man sie sich im Film vorstellt. Blaue Schließfächer entlang der ganzen Hallway, schwarze Panther, wohin man guckt. Am Donnerstag war Back-to-School-Night, was eigentlich eine Veranstaltung für Eltern ist, um die LehrerInnen ihrer Kinder kennenzulernen. Da ich ja Photobook Journalism als Fach gewählt habe, also im Prinzip ''Jahrbuch gestalten'', haben wir dort die ersten Jahrbücher verkauft - oder besser gesagt kleine Scheine, mit denen man am Ende vom Jahr eins bekommt. Mein Job war aber nicht das Verkaufen, sondern Fotos schießen. Von den Cheerleadern, der Marchingband oder von Eltern, die ahnungslos durch die Schule irren und verzweifelt die nächsten Klassenräume suchen. Gut zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die in dieser riesen Schule die Orientierung vertlier! Als dann der Unterhaltungsteil vorbei war, sollte ich Bilder von den Eltern und Lehrern in den jeweiligen Klassen machen, was eigentlich auch ganz lustig war.
Wer die Überschrift gelesen hat, kann sich denken, was jetzt kommt: die Kirche!
Ich bin ja wirklich kein gläubiger Mensch, ich gehe in Deutschland vielleicht an Ostern und Weihnachten zur Kirche, aber das kann man wirklich nicht mit der Kirche hier verglecihen. Ich kam mir ein bisschen vor wie in Sister Act, wenn ich ehrlich bin. Die Messe bestand mehr oder weniger aus Gospelchor, Band und Tanz. Vorher gabs kostenlose Donuts, Bagels, Brötchen und Muffins. Alles war viel weniger formell und weitaus lebendiger gestaltet, als ich es bisher kannte. Morgen, also am Sonntag, veranstaltet die Kirche ein großes Picknick, um den Herbst zu begrüßen und den Sommer zu verabschieden. Da meine Gastmutter katholisch und religiös ist, werden wir dorthin gehen. Ich bin schon gespannt und werde in meinem nächsten Blogeintrag hoffentlich davon berichten, falls ich es nicht vergesse!
Euch allen ein schönes Wochenende, ich hoffe, ihr erfriert nicht im kalten Deutschland.
Und ganz liebe Grüße zurück an alle, die meiner Mama gesagt haben, sie soll liebe Grüße ausrichten! Ich hab mich sehr darüber gefreut, ich hoffe, ihr lasst die Kirche im Dorf :-)
PS Ich bin etwa zwischen Quantico und Washington.