Montag, 16. Februar 2015

10 Dinge, die ich in Amerika vermisse

Hallo ihr Lieben,

heute ist Rosenmontag, 6:30 Uhr - und ich sitze and meinem Laptop im Schlafanzug. Ich hoffe ganz, ganz fest, dass das nie mehr in meinem Leben passieren wird. Ein Jahr ohne Fösend ist irgendwie...traurig. Und weil ich gerade nichts besseres zu tun hab, dacht ich mir, ich erstell mal 'nen neuen Eintrag. Alleh hopp an euch, ich hoffe, ihr habt die Eisenbahnhalle im Griff!

10 Dinge, die ich in Amerika vermisse

1. Fastnacht. Nach meinem Intro erklärt sich das wohl von selbst, ohne Tanz und Feier in die Fastenzeit zu gehen ist nicht sehr freudebringend, wenn man dann noch aus der närrischsten Familie der ganzen Welt kommt, ist das ziemlich doof. Glas Familisch, Glas Familisch, hey hey! In dem Sinne, alleh Hopp! Genießt es, die fünfte Jahreszeit ist eben die Schönste im Jahr :-) Was mich zu meinem zweiten Punkt leidet, nämlich...

2. Die deutsche Art, zu feiern. Die Amerikaner feiern ein bisschen anders als wir. Das fängt bei Geburtstagen an und hört bei Neujahr auf. Damit meine ich nicht, dass die hier nichts trinken. Nicht, dass das zwingend sein muss oder so, aber bei uns ist die Stimmung einfach lockerer. Ich war am Wochenende bei ner Valentinstagparty eingeladen, die um 2 Uhr Mittags anfing. Keine Musik, keine Stimmung. Sowas fehlt mir doch schon sehr, Geburtstage hören hier auch immer so um spätestens 8 Uhr rum auf und ich habe hier für mich entschieden, dass ich an meinem Achtzehnten keinen Filmenachmittag machen möchte.

3. Meine Rolladen!!! Keine Ahnung, wie man das schreibt. Rullüssen. Ich weiß gar nicht, ob das ne amerikanische Sache ist, aber meine Gastfamilie hat so Jalousie-Dinger (wie man das schreibt weiß ich auch nicht; je ne parle pas francais) - und jeden Morgen gegen 7 Uhr lacht mir die Sonne fröhlich ins Gesicht. Oder lacht mich hämisch aus. Wie auch immer, ich mag doch bloß ausschlafen :(

4. Maggi. ''Oh Alina, you don't like eggs?'' fragte mich Kate heute morgen ganz ungläubig. Doch, schon. Aber Rührei ohne Maggi ist einfach eklig. Ich weiß nicht, da hängt der Saarländer raus.

5. Wurst. Gut, hier gibt es zwar Schinken, aber manchmal hab ich eben richtig Lust auf ein Brötchen mit Lyoner 1 oder Fleischkäse. Allgemein Brot mit Butter und Wurst wird hier als eher seltsam angesehen.Würstchen in der gewohnten Globus oder Steuer-Wagner Qualität sind auch selten anzutreffen. Die amerikanischen Würstchen schmecken einfach nicht so gut.

6. Brot. Nummer 6 vermisse ich wirklich sehr. In der Regel wird hier Weißbrot gegessen, aber für ein gutes Stück Roggenbrot würde ich manchmal alles geben. 

7. Sprudelwasser. Ich, der ja felsenfest behauptet von stillem Wasser Schluckauf zu bekommen, muss hier ohne meinen geliebten Sprudel auskommen. Der Devid hat mir zwar mal irgendwas mit Trockeneis (oder sowas in der Art?) erklärt, aber ich seh noch kommen, dass ich dann das Haus meiner Gastfamilie in die Luft sprenge. Virginia Alaaf.

8. Schokolade. Hier gibts zwar Hersheys, allerdings total teuer und mit einem guten Stückchen Milka nicht vergleichbar.

9. Bräuche und Traditionen. Dinge wie Koteletten broden und Weihnachtsmärkte fehlen mir schon. Auch Weihnachten daheim find ich schöner, in Deutschland ist alles weniger kommerzialiert und mehr konservativ, was ich bei einem religiösen Fest wie Weihnachten bevorzuge. Bei uns geht es auch mehr darum, Zeit mit der Familie zu verbringen statt die besten Geschenke zu geben. Viele Leute hier vergessen oftmals den Grund der Feierlichkeiten - oder zumindest kam es mir so vor.

10. Entzückende Persönchen. Namen werde ich an der Stelle keine nennen, da es sonst einfach zu lang werden würde. Aber du, der das hier gerade am lesen bist, kannst dich wahrscheinlich zu diesem Grüppchen dazu zählen. (Hallo auch an alle Fremden, schön, euch kennenzulernen!) Wenn ich eines in meinem Austauschjahr gelernt habe, dann, dass Dinge nur so gut sind wie die Leute, die bei einem sind. Home is where your heart is - und ich hab home im heart. Ich vermiss euch, bleibt, wie ihr seid!


So, das war dann meine persönliche, kleine Liste. Ich werde die Tage hier auch eine über die 10 Sachen erstellen, die ich vermissen werde, wenn ich nach Hause komme. Lasst es euch gut gehen und einen fröhlichen Rosenmontag wünsch ich euch! :-)

Alleh hopp, Scheiden steht kopp!




Sonntag, 8. Februar 2015

Happy birthday to me und Neues aus den Staaten.

Hallo meine lieben Leser,

Wider vieler Erwartungen konnte ich mich dann doch dazu aufraffen, wieder einmal etwas zu schreiben. Januar war ein langer Monat, sodass es natürlich auch viel zu berichten gibt! :-)

Aber bevor ich vom Januar anfange zu berichten, muss ich noch ein letztes Mal zurück ins Jahr 2014 rutschen, denn auch Neujahr habe ich in den USA verbracht.

Land der unbegrenzten Möglichkeiten oder doch eher unbegrenzt Luft nach oben?

Leider muss ich sagen, dass ich von Neujahr und Silvester sehr enttäuscht war. Mein Start ins neue Jahr war sehr spärlich, da Silvester hier so gut wie gar nicht gefeiert wird. Oder zumindest in meiner Gastfamilie, ich weiß nicht, wie das bei anderen aussieht. An Silvester sind Kate, PJ und ich nach Stafford zu Josh und Julia gefahren, um mit ihnen und ihrer Familie das neue Jahr zu feiern. Klingt so weit so gut, aber es war wirklich tote Hose. Die einen saßen im Wohnzimmer zum TV schauen, die anderen im Keller. Manche sind sogar am 31. um circa 9 Uhr ins Bett gegangen. Irgendwie bekam ich aber schon die Zeit rum und um kurz Mitternacht bin ich ganz gespannt zur Haustür gelaufen, woraufhin ich nur ein paar verwirrte Blicke geerntet habe. Als ich meinen Kopf ganz gebannt zur Tür rausgestreckt habe, wurde mir auch sofort klar, weshalb: Kein Feuerwerk, kein Gerede, keine Nachbarn auf der Straße. Nur der Dezemberwind, der mir eiskalt ins Gesicht geblasen hat. Die letzten Sekunden vor Neujahr haben wir im Fernsehen mitverfolgt, wie in New York der Ball fällt... und danach ging es ins Bett. Kein Küsschen links, küsschen rechts, kein Anstoßen - nicht einmal unter den Erwachsenen. Nun verstehe ich auch, weshalb meine Gastmutter mich fragend angeschaut hatte, als ich ihr erklärte, Silvester sei mein Lieblingsfeiertag im ganzen Jahr.

Auch, wenn der Start ins neue Jahr eher spärlich ablief, gibt es gute Neuigkeiten! Ich bin jetzt 17, hohoho. Das war dann auch die gute Botschaft, in weniger als einem Jahr bin ich volljährig, erwachsen, dazu bereit, die Welt zu retten!

Ich hoffe, dass alle, die das hier lesen, wissen, dass ich kein sehr ernst zu nehmendes Persönchen bin. Wenn nicht, wisst ihr es jetzt! Am Tag vor meinem Geburtstag, also am 8.1, war ich bei Emily zu einem ''early birthday dinner'' eingeladen. Dort hab ich einen wirklich schönen Abend verbracht, sogar mit Grompernzupp! Und dabei war das nicht mal abgesprochen :-)

An meinem Geburtstag selbst haben wir eigentlich nichts gemacht, Kate hatte einen Schwimmwettkampf, sodass ich mit ihr gefahren bin, um sie tatkräftig zu unterstützen und anzufeuern. Am Wochenende kamen Josh und Julia vorbei und wir haben Burger gegessen, also alles in allem ein gelungenes Wochenende!

Danke übrigens auch an die Theater AG für die tolle Geburtstagsüberraschung, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich gefreut habe. Wir sind abends um 11 Uhr vom Schwimmwettkampf heimgekommen und was seh ich? Ein kleines Paketchen hat seinen Weg zur Haustür gefunden, genau auf den Tag. Ihr seid die beste Truppe ever, ever, ever  - ich hoffe, das ist euch bewusst.

Ansonsten ging es im Januar eher träge vor sich hin, letzte Woche hatten wir wieder Mottotage und eine Spirit Week in der Schule. Grund dazu war unser Basketball Team, das sehr erfolgreich unterwegs ist. Am Montag war ''Murica Monday'', also blau, weiß und rot tragen.
 Dienstag war ''Tacky Tourist Tuesday'', verrückter Tourist. Da hab ich natürlich versucht, alle deutschen Stereotypen zu vertreten, wie man hier auf dem Bild von mir und Emily sehen kann. Weiße Tennissocken, die Sporthose zum Bauchnabel und das verkehrt herum angezogene T-Shirt eingefüllt. Die lila Regenjacke, denn wir deutschen sind ja immer auf den Regen vorbereitet. Mittwochs war Character Day, an dem ich persönlich aber nicht verkleidet zur Schule gegangen bin. Naja, bis auf meine Krümelmonsterschlappen, wobei die aber nicht wirklich alles Verkleidung zählen, oder?
Wie dem auch sei, Grund dafür war, dass am Vortag fast keiner verkleidet kam. Eine handvoll vielleicht, in meiner Matheklasse waren es von allen Leuten genau ich und die Lehrerin. Oder meine Lehrerin und ich, wie Robin mich jetzt verbessern würde. Der wohl leittragendere Grund war allerdings, dass ich einfach nichts habe oder habe zusammenstellen können. Ich meine, in Deutschland wäre ich ganz klar als Wilma gekommen. Oder Cindy aus Marzahn. Oder Antonia aus Tirol. Oder weiß der Geier was, aber die Möglichkeiten hab ich gar nicht. Weils die Hälfte der Leute nicht gibt und ich einfach zu wenig Sachen habe.
Düdüm. Also, weiter in der Woche. Am Donnerstag war ''Role Reversal Thursday'', Lehrer ziehen sich an, wie ihre Schüler und die Schüler ziehen sich an, wie ihre Lehrer. Der Tag war eher einfach, besonders für mich. Da sich meine Volleyballtrainerin und ich uns eh super gut verstehen, haben wir kurzerhand beschlossen, unsere ''Rollen zu tauschen''. Hier denkt sowieso fast jeder, dass wir uns ähnlich sehen und/oder verwandt sind. Was ich zwar nicht so ganz nachvollziehen kann, aber den Umständen entsprechend macht es schon Sinn. Ganz ohne rassistisch klingen zu wollen (!), aber die Kombination weiße Hautfarbe und braune, lockige Haare findet man an meiner Schule eher selten. Freitags war ein ''Blue-Out'', also die ganze Schule hat quasi etwas blaues angezogen. Manche kamen mit blauen Handabdrücken im Gesicht, andere waren simpler (wie ich) und haben einfach ein blaues ''Potomac Shirt'' angezogen. School Spirit wird hier in den Staaten groß geschrieben, jeder ist stolz auf die Schule, die er besucht. Zum Abschluss gab es eine Pep Rally, in der alle Sportarten, so also auch ich mit Indoor Track, vorgestellt wurden. Anschließend haben die Lehrer gegen die Schüler Basketball gespielt - und zu meiner Überraschung gewonnen. Hoch gewonnen. Und so ging die Woche dann zu Ende.... :-)

Gerade jetzt lieg ich in meinem Bett, mit einem warmen Tee und huste mir die Seele aus dem Leib. Ich bin wirklich mies erkältet und das, obwohl wir hier nicht einmal Winterwetter haben. Draußen sind etwa 5-10 Grad, von Schnee ist leider keine Spur. Ich bin offiziell neidisch auf euch dahinten in Deutschland, Schnee und Fastnacht ist, was ich jetzt brauche.

In dem Sinne, haltet euch munter und ein dreifaches Alleh hopp!